Start des Projekts ESKODIA in Geilenkirchen

23.10.2018

Lesen Sie hier meine Rede

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dieser Urkunde möchte ich zum Start Ihres Vorhabens im Projekt „Entwicklung von Selbstorganisationskompetenzen in digitalisierten, industriellen Arbeitsumgebungen (ESKODIA)“ gratulieren.
Die Art, wie Produktions- und Dienstleistungen erbracht werden, verändert sich rasant, vor allem durch die Digitalisierung. Damit verändern sich auch Arbeitsprozesse, Qualifikationsanforderungen und Betriebsstrukturen. Dies stellt eine große Herausforderung für viele Betriebe dar.

Deutschland kann wirtschaftlich nur dann erfolgreich bleiben, wenn im Zeitalter der Digitalisierung vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre Stärken ausbauen. Dies betrifft aber nicht nur den technologischen Wandel, sondern auch die Arbeit selbst. Der Wandel muss zudem im Kontext einer sich ändernden Gesellschaft gesehen werden, die neue Wertvorstellungen besitzt, beispielsweise hinsichtlich der Balance zwischen Privatleben und Beruf. Der Mittelstand ist eine tragende Säule der deutschen Beschäftigung. Rund 16 Millionen Menschen sind hier tätig; ca. 83 % der Ausbildungsplätze werden von mittelständischen Unternehmen bereitgestellt.

Ziel des Förderschwerpunkts „Zukunft der Arbeit: Mittelstand – innovativ und sozial“ (unter dem Ihr Projekt gefördert wird) ist es daher, gerade kleine und mittelständische Unternehmen bei der Arbeitsgestaltung und -organisation im digitalen Wandel zu unterstützen. Wir haben hierfür einen ganzheitlichen, Mensch und Technik verbindenden Ansatz gewählt, der die Innovationskraft von KMU weiter stärken soll. Technische und soziale Innovationen sind hierfür gleichermaßen bedeutsam. Die Projekte, die wir hier fördern, gehen daher ganz konkret von praxisnahen Anwendungsfällen aus. Die gefundenen Lösungen sollen wissenschaftlich fundiert in „Best Practices“ übertragen werden, um auch in der Breite wirken zu können.

Der Förderschwerpunkt beruht auf dem Programm „Zukunft der Arbeit – Innovationen für die Arbeit von morgen“ und seinem Forschungsdachprogramm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“. Diese Programme tragen maßgeblich zur Umsetzung der neuen Hightech-Strategie 2025 „Innovationen für Deutschland“ der Bundesregierung bei.
Sie entwickeln Lösungen im Handlungsfeld „Wirtschaft und Arbeit 4.0: Für eine starke Wirtschaft und gute Arbeit“ bei. Dabei setzen wir den erfolgreichen Weg der Verbindung von Produktion, Dienstleistungen und Arbeit in der Forschung konsequent fort.
Zusammen mit Ihrem Projekt werden in diesem Förderschwerpunkt in der aktuellen Auswahlrunde 6 Projekte mit ca. 9,5 Mio. EUR Fördermittel unterstützt.
Durch die Digitalisierung werden Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit stetig wandelnden Anforderungen konfrontiert. Facharbeiter, An- und Ungelernte benötigen neue Kompetenzen zur Selbstorganisation, doch industrielle KMU verfügen hierfür häufig nicht über die Ressourcen, um alles selbst zu entwickeln.

Ziel Ihres Forschungsprojekts ESKODIA ist es, KMU-Mitarbeiter zu befähigen, selbstständig die wandelnden Anforderungen an Selbstorganisation im industriellen Umfeld zu erfüllen. In Ihrer Lagerlogistik und Produktionsplanung werden Tätigkeits- und Kompetenzprofile erhoben, die in passgenaue, KMU-gerechte Qualifizierungskonzepte und die Entwicklung einer ESKODIA-Qualifizierungs-App einfließen.

Mit diesen Lösungen und Werkzeugen kann Ihr Personal gezielt und effizient weiterqualifiziert werden, und ist fähig, selbstorganisiert in digitalen Arbeitswelten der Zukunft zu agieren. Die Arbeit Ihrer Mitarbeiter wird dadurch aufgewertet, und dies leistet zuletzt auch einen Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens.
Ich freue mich auf wegweisende Konzepte und Entwicklungen, die einen Beitrag für einen starken, innovativen und sozialen Mittelstand in Deutschland leisten, und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.