Startschuss für das Forschungsprojekt NADEA gefallen

03.08.2018

Bundesforschungsministerium stellt 1,13 Millionen Euro bereit / Rachel: Diese Förderung wird industrielle Innovationen in der Aachener Region stärken.

Heute wurde den Partnern des Verbundprojektes NADEA in Simmerath der Fördermittelbescheid des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 1,13 Millionen Euro vom Parlamentarischen Staatssekretär, dem Bundestagsabgeordneten Thomas Rachel, feierlich übergeben.

Thomas Rachel betonte: „Mit dem Projekt ‚NADEA‘ unterstützen wir als Bundesforschungsministerium die Entwicklung neuartiger Werkstoffe für die additive Fertigung. Das neu gewonnene Wissen wird die Forschung in der Material- und Prozessentwicklung der additiven Fertigung voranbringen." Die Bürgermeister aus Stolberg, Tim Grüttemeier, und Simmerath, Karl-Heinz Hermanns, waren sich mit Forschungsstaatsekretär Rachel einig: Das ist eine gute Nachricht für den Technologiestandort Deutschland. Diese Förderung wird industrielle Innovationen in der Aachener Region stärken. Darüber hinaus begrüßte Thomas Rachel auch die Motivation und Initiative von Dr. Elmar Westhoff, den Gießereistandort in der Eifelregion durch nachhaltige Strategien zu sichern und die Arbeitsplätze vieler Mitarbeiter auch vor dem Hintergrund der dahinterstehenden Familien langfristig zu erhalten.

Im Zuge der Globalisierung müssen nationale Unternehmen ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zunehmend ausbauen, um dem steigenden internationalen Wettbewerbs- und Kostendruck auch in Zukunft standhalten zu können. Die Edelstahlgießerei der Otto Junker GmbH hat sich das Ziel gesetzt, ihre Marktposition als hochinnovatives, technologisches Unternehmen mit neuen Werkstoffentwicklungen zu sichern und weiter auszubauen, berichtete Dr. Elmar Westhoff, COO der Otto Junker GmbH. Für diese Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfährt die Edelstahlgießerei Unterstützung von den Instituten der RWTH Aachen, dem ACCESS e.V. sowie dem Gießerei-Institut der RWTH Aachen und Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT.

Im Rahmen der feierlichen Fördermittelbescheidübergabe wurden in einer Gesprächsrunde die Aufgabenfelder der Projektpartner erläutert. Die Institute befassen sich vorrangig mit der theoretischen Entwicklung und Erprobung des Werkstoffes. Die Edelstahlgießerei richtet dabei den Fokus auf die Prozessierbarkeit. Dies umfasst die Entwicklung der industriellen Fertigungsabläufe bis hin zur Weiterverarbeitung der Bauteile, sodass am Ende des Projektes die praktische Anwendung und Einsetzbarkeit des Werkstoffes in der Industrie möglich wird. Auch wurde den Wissenschaftlern Dr. Ulrike Hecht und Dr. Andreas Weisheit gedankt. Sie werden die tragenden Säulen des Projektes sein und die Koordination zwischen den Projektpartnern übernehmen. Mit ihren Visionen und dem technischem Know-how wollen sie das Projekt zum Erfolg verhelfen.

Zusammen mit der Geschäftsführung und Mitarbeitern der Otto Junker GmbH, den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Forschungsinstitute ACCESS e.V. und Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT hob Thomas Rachel hervor, dass Forschungsprojekte nur dann zum Erfolg für die Wirtschaft werden, wenn die von den Forschungsinstituten erarbeiteten theoretischen Grundlagen durch Industrieunternehmen in die Praxis transferiert werden können.

Thomas Rachel erklärte weiterhin, dass ein Erfolg dieser Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nur dann erreicht werden kann, wenn in die entsprechende Mitarbeiterqualifikation investiert wird. Die Geschäftsführung der Otto Junker GmbH, bestehend aus Bernward Reif (CEO), Dr. Elmar Westhoff (COO) und Atilla Somuncu (COO), unterstrich diese Aussage und betonte, dass Otto Junker derzeit über 20 Lehrlinge ausbildet und jährlich mehrere Master- und Bachelorarbeiten betreut. Als großer Vorteil des Unternehmens wird unter anderem angeführt, dass die Otto Junker GmbH einer Stiftung angehört, die die Forschung und Lehre an der RWTH Aachen als Stiftungszweck verfolgt. Die daraus resultierende enge Zusammenarbeit führt gleichermaßen für das Unternehmen, die Hochschule und auch für die Studenten zu einer „WIN-WIN-Situation“.

Ziel des Projektes NADEA ist die Entwicklung eines Duplex-Werkstoffes mit technologischen Eigenschaften, der es zum Beispiel ermöglichen soll, Bauteile wie Pumpen, Armaturen in „Additiven Fertigungsverfahren“ als auch im Gießverfahren für kritische industrielle Anwendungen unter anderem der Bereiche Chemie, Gas und Öl herzustellen. Das Projektkonsortium besteht aus einer Universität aus Polen, einem Forschungsinstitut aus Israel sowie vier Partnern aus Deutschland, zu denen die Otto Junker GmbH, der ACCESS e.V., das Fraunhofer ILT und die Oerlikon AM GmbH zählen. Von den Fördermitteln profitiert unter anderem der ACCESS e.V. mit circa 325.000 Euro, das Fraunhofer ILT mit mehr als 452.000 Euro und die Otto Junker GmbH mit rund 135.000 Euro.