Zustand des Bahnhofs Düren bleibt weiter ein Trauerspiel

06.03.2023

Der Zustand des Bahnhofs des Bahnhofs Düren bleibt weiterhin ein Trauerspiel, auch wenn in den letzten Tagen gereinigt und etwas aufgeräumt wurde. Zwar sind schon nach meinen letzten Kontakten mit der Bahn einige Mängel behoben worden, aber zahlreiche andere wieder hinzu gekommen. Alle Beteiligten, die Bahn als Hausherr, Bundespolizei, Polizei Düren, Stadt Düren und Obdachlosenhilfe müssen gemeinsam dauerhafte Lösungen finden und endlich umsetzen. Der "Broken-Windows-Theorie" (erst Graffiti, Vermüllung, dann zerbrochene Fenster und Kriminalität) zufolge wird der Zustand des Bahnhofs sonst immer schlimmer - und das will niemand!

Ich habe in einem erneuten Brief an den zuständigen Bahn-Vorstand, den Konzern-Bevollmächtigen der Deutschen Bahn für das Land NRW, auf den erschreckenden Zustand des Bahnhofs hingewiesen und Lösungsansätze vorgeschlagen. Dem Brief habe ich Fotos vom Zustand des Bahnhofs am 21. Februar beigefügt.

Zustand des Bahnhofs in Düren


Sehr geehrter Herr Lübberink,
wie Sie wissen, habe ich mich schon mehrfach in der Angelegenheit Bahnhof Düren an Sie und Ihre Kollegen gewandt. Nach unserem konstruktiven Gespräch vor Ort im vergangenen Jahr, hat die Bahn dankenswerterweise auch einige Mängel behoben. (Lifte wurden repariert und offene Decken im Bahnhofsgebäude wurden geschlossen). Eine grundlegende Änderung und Renovierung des Bahnhofs, über die wir gesprochen hatten, ist aber immer noch unterblieben.
Leider hat sich der Zustand des Bahnhofs in den letzten Wochen wieder ganz dramatisch verschlimmert. Zahlreiche Scheiben sind eingeschlagen, Beschädigungen an den Einrichtungen, wilde Graffitis verunstalten das Gebäude innen und außen, überquellende Müllcontainer vor dem und Mülltonnen im Bahnhof und Müll an Gleisen und Bahnsteigen geben nicht nur ein sehr unschönes Bild ab, sondern bedeuten die Gefahr, dass Ungeziefer wie Ratten angelockt wird.
Belastend für die Nutzer des Bahnhofes ist auch die Art und Weise des Aufenthalts der größeren Anzahl an Obdachlosen, die im Gebäude einen geschützten Übernachtungsplatz ,suchen. Für die Bahnkunden ist es diesbezüglich sehr ärgerlich, dass die Bahnhofshalle, die Bahnsteige und der Tunnel zu den Gleisen oft als Toilette missbraucht werden, so dass den Bahn-Passagieren häufig ein kaum erträglicher Geruch aus der Bahnhofshalle entgegenkommt. Eine „Notlösung“ könnte hier gegebenenfalls eine mobile Toilette außerhalb des Gebäudes für diese Menschen sein.
Leider muss auch der Fahrstuhl für das Gleis 3 wieder repariert werden. Er ist leider für die Menschen, die ihn dringend brauchen, aktuell nicht nutzbar. Nutzer machten mich darauf aufmerksam, dass der Aufzug schon seit mehreren Wochen nicht in Betrieb ist.
Ich möchte Sie nochmals im Interesse der Nutzer des Bahnhofs bitten, bezüglich der genannten Problembereiche zeitnah Abhilfe zu schaffen. Notwendig ist eine häufigere und regelmäßige Müllentsorgung und Reinigung sowie verstärkter und regelmäßiger Einsatz der Mitarbeiter der DB-Sicherheit. Denkbar wäre hier zusätzlich eine Ordnungspartnerschaft von Bahn, Stadt, Kreis und Polizei.
Außerdem müssen die Beschädigungen schnellsten behoben und Graffitis entfernt werden. ,Dabei reicht es nicht, einfach mit weißer Farbe zu überpinseln, wie es in der Vergangenheit gemacht wurde. Vielmehr muss von der Bahn sichergestellt werden, dass selbstverständlich die gelbe Farbe des Denkmalschutz-Gebäudes verwendet wird. Nur ein gepflegtes Äußeres kann auch einer erneuerten Verwahrlosung des Bahnhofsgebäudes entgegenwirken.
Zu Ihrer Information habe ich Ihnen Fotos vom Zustand des Dürener Bahnhofs in der Anlage angefügt, die am 21. Februar erstellt wurden.
Die Bürgerinnen und Bürger befürchten und beobachten, dass sich im Sinne des bekannten „Broken-Windows-Effekts“ der verwahrloste Zustand des Bahnhofs rasant verschlechtern und erfahrungsgemäß auch die Kriminalitätsrate deutlich ansteigen wird.
Lösungen für die Probleme könnten gegebenenfalls gemeinsam mit Stadt und Kreis Düren, Bundes- und Landespolizei, den Ordnungsbehörden, der Obdachlosenhilfe und weiteren Beteiligten herausgearbeitet und umgesetzt werden.
Außerdem möchte ich an unser Gespräch und meinen letzten Brief erinnern, dass mit dem entsprechenden Sanierungsprogramm des Landes für Bahnhöfe auch in Düren eine umfassende Renovierung des Dürener Bahnhofs finanziell gefördert durchgeführt werden könnte. Hier möchte ich Sie um konkrete Auskunft bitten, wann und in welcher Form dies umgesetzt wird.
Ich freue mich sehr von Ihnen in diesen Punkten mit genaueren Informationen zu hören.
Gerne können wir uns die Situation auch noch einmal gemeinsam vor Ort anschauen.
Es ist unser gemeinsames Anliegen, das Erscheinungsbild der Bahn sowie des Bahnhofs in Düren zu verbessern. In diesem Sinne freue ich mich auf Ihre Antwort.

Hochachtungsvoll

Thomas Rachel MdB

Anlage: Fotos vom Dürener Bahnhof.