Wärme und Energie aus der Tiefe

19.11.2021

Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel (MdB) überbringt 3,25 Mio Euro Förderung für Fernwärme aus Geothermie

Eine der ganz großen aktuellen Herausforderungen ist es, Energie klimaneutral zu erzeugen. Ein Weg in diese Richtung ist die Wärme, die aus der Tiefe kommt: Die Tiefengeothermie wird von Fraunhofer und RWE am Standort Weisweiler erforscht und weiterentwickelt. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde nun im Beisein vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Thomas Rachel MdB (CDU) unterzeichnet. Ziel ist, mit der Wärme aus bis zu 4000 Metern Tiefe über zum Teil bestehende Fernwärmeleitungen zum Beispiel Aachen und Eschweiler zu versorgen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 3,25 Millionen Euro unterstützt.

Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel erläuterte: „Unser Anliegen ist es, nach dem Ausstieg aus der heimischen Braunkohle hier vor Ort Energie zu erzeugen und das ohne das klimaschädliche C02 zu produzieren. Mit dem neu gegründeten Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie werden zwei zentrale Schlüsselaufgaben unserer Zeit miteinander verbunden: Klimaschutz und Strukturwandel. Das Rheinische Revier ist schon heute stark als Energie- und als Forschungsstandort. Mit der Kooperation von RWE und Fraunhofer IEG werden die vorhandenen Kompetenzen genutzt und die Tradition fortgeschrieben“.

In angrenzender Nähe zum Kreis Düren wollen alle Beteiligten Wärmegewinnung aus der Tiefe exemplarisch in einem Forschungskraftwerk zur Betriebsreife bringen. Der Untergrund soll schrittweise auf das Potenzial dieser CO2 freien, erneuerbaren Energie hin erkundet werden. Außerdem wird ein geologisches Observatorium eingerichtet. Über der Erde eröffnet Fraunhofer einen Forschungsstandort für Georessourcen und baut ein Technikum für geothermische Konversionstechnologien auf.

Den Kooperationsvertrag  unterzeichnete für die Fraunhofer-Gesellschaft Vorstandsmitglied Prof. Dr. Alexander Kurz, für die demnächst auch in Weisweiler angesiedelte Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) deren Leiter Prof. Dr. Rolf Bracke und für die RWE Power AG Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik. Forschungsthemen am Standort sollen verschiedene Aspekte sein: von hochtemperaturfähigen Bohrlochpumpen über marktfähige Prozesse zur Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung bis hin zu Betriebsstrategien. Außerdem werden Verfahren zur Wärmespeicherung entwickelt.
Neben dem Bau des Technikums auf dem von RWE zur Verfügung gestellten Gelände wird der nächste konkrete Schritt eine bis zu 1.500 Meter tiefe Erkundungsbohrung im nächsten Jahr sein.
Mit dem Fernwärmenetz Aachen-Weisweiler ist die Infrastruktur der Wärmeversorgung direkt vor Ort bereits vorhanden: Schon heute liefert es Fernwärme aus dem Braunkohlekraftwerk Weisweiler unter anderem in den Aachener Raum.