Trostloser Zustand des Dürener Banhofs - kein barrierefreier Zugang zu allen Gleisen

12.02.2022

Der Dürener Bahnhofs ist wirklich in einem trostlosen Zustand. Völlig inakzeptabel ist zudem, dass der barrierefreie Zugang zu allen Bahngleisen seit Monaten nicht möglich ist, weil die entsprechenden Aufzüge nicht in Betrieb sind. Gerade für gehbehinderte Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen sowie Familien mit Kinderwagen ist das ein untragbarer Zustand. Im Sinne der Betroffenen hat Thomas Rachel als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Kreises Düren  in einem Brief an den Bahn-Vorstand schnelle Lösungen der Probleme gefordert und zu einem Termin vor Ort eingeladen. Durch die offenkundigen baulichen Mängel und Verschmutzungen ist der Bahnhof eher abschreckend und so ganz sicher kein attraktiver Zugang für Gäste im Kreis Düren.

Hier der Brief von Thomas Rachel an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Nordrhein-Westfalen, Werner Lübberink, im Wortlaut:

Aufzüge am Bahnhof Düren


Sehr geehrter Herr Lübberink,
aufgrund zahlreicher Gespräche mit Betroffenen sowie der lokalen Presseberichterstattung, u.a. der WDR-Lokalzeit Aachen sehe ich mich veranlasst, Sie auf die gravierenden Probleme mit den Aufzügen am Dürener Hauptbahnhof nachdrücklich hinzuweisen.
Durch den wiederholten Ausfall der Aufzüge ist ein barrierefreier Zugang zu den Bahngleisen seit Monaten nicht mehr gewährleistet. Das ist inakzeptabel. Dies stellt insbesondere für gehbehinderte Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen und Familien mit Kinderwagen aber auch für alle anderen Fahrgäste einen untragbaren Zustand dar. Betroffenen Elternteilen mit Kinderwagen habe ich selbst wiederholt beim Herauf- bzw. - Heruntertragen des Kinderwagens auf der Treppe geholfen. Das ist eine Selbstverständlichkeit, aber nicht immer ist eine helfende Hand für die Betroffenen vor Ort vorhanden.
Offenkundige bauliche Mängel im und am Bahnhofsgebäude kann ich auch aus meiner eigenen Erfahrung und zahlreichen Bürgerbriefen bestätigen. Das Bild, das dadurch für die Bahn erzeugt wird, ist abschreckend. Der Dürener Hauptbahnhof bildet aus touristischer Sicht ebenfalls kein attraktives Zugangsportal in die Stadt und Region Düren. Gerne füge ich diesem Schreiben auch einige Fotos zur Veranschaulichung der derzeitigen unhaltbaren Situation am Dürener Bahnhof bei.
Die in dem Lokalzeit-Beitrag zitierte Empfehlung der Deutschen Bahn, auf den Bahnhof in Langerwehe auszuweichen, um einen barrierefreien Zutritt zu den Bahngleisen zu ermöglichen, ist aus meiner Sicht irritierend und nicht nachvollziehbar. Dies stellt einen nicht hinnehmbaren Umweg für die Fahrgäste dar.

Bereits seit Jahren gibt es Bemühungen von kommunalen Vertretern (u.a. des Landrats), das Bahnhofsgebäude des Dürener Hauptbahnhofs von der Deutschen Bahn zu erwerben und anschließend zu modernisieren und zu entwickeln. Schon im Jahr 2018 habe ich mich diesbezüglich an Herrn Ronald Pofalla, den damaligen Generalbevollmächtigten für politische und internationale Beziehungen der Deutschen Bahn, gewandt. Allerdings ist dieser Vorschlag bislang an der Weigerung der Deutschen Bahn gescheitert. Wenn die Bahn den Hauptbahnhof nicht verkauft, was sicherlich die beste Lösung wäre, muss sie ihn aber mindestens in einen tadellosen Zustand versetzen.
Sehr geehrter Herr Lübberink, die derzeitige Situation ist für die Fahrgäste des größten Bahnhofs in Stadt und Kreis Düren nicht länger akzeptabel. Ich fordere Sie deshalb auf, umgehend eine verlässliche Reparatur der Aufzüge am Dürener Bahnhof umzusetzen und die erforderlichen Schritte zur Sanierung bzw. Modernisierung des Bahnhofs unverzüglich zu veranlassen.
Gerne lade ich Sie hiermit auch zu einem zeitnahen Vor-Ort Termin am Dürener Hauptbahnhof ein, damit Sie sich selbst ein Bild von der derzeitigen Situation machen können. Über eine gemeinsame Terminvereinbarung mit meinem Büro würde ich mich freuen.


Ihrer Antwort sehe ich mit großem Interesse entgegen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen


Thomas Rachel MdB