Straffes Programm bei der Bildungsfahrt in die deutsche Hauptstadt

11.06.2008

Auf Einladung des parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel MdB besuchten 50 Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Düren die Bundeshauptstadt Berlin. Der gemischten Besuchergruppe, die in Berlin durch Mitarbeiter des Bundespresseamtes empfangen wurde, gehörten einige Kommunalpolitiker des CDU-Stadtverbandes Heimbach, Personalräte und die Führungsriege der Karnevalisten im Regionalverband Düren an.

Ganz im Zeichen politischer Bildung stand der viertägige Aufenthalt in der Bundeshauptstadt. Tief bewegt von den Berichterstattungen ehemaliger Häftlinge zeigte sich die Besuchergruppe in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasigefängnis. Das Unrecht und der staatlich verbreitete Terror, dem die Menschen im Unrechtsystem DDR ausgesetzt waren, wurden durch die bewegenden authentischen Schilderungen ehemaliger Häftlinge und Zeitzeugen hautnah spürbar. Das kaum vorstellbare Ausmaß staatlichen Unrechts in der DDR wurde sehr drastisch und anschaulich bei einer Besichtigung der Gedenkstätte in der Normannenstraße verdeutlicht, in der die ehemalige Stasi-Zentrale, das Ministerium für Staatssicherheit, untergebracht war.

Ausreichend Zeit wurde aber auch einem weiteren Kapitel jüngster deutscher Geschichte gewidmet. Herauszustellen wäre dabei ganz besonders der Besuch und die Führung durch die Gedenkstätten und Museen des Konzentrationslagers und Speziallagers Sachsenhausen bei Berlin. Die hier erhaltenen Informationen und Bilder von Mord, Terror und Menschenverachtung, die durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft verbreitet wurden, sind unvorstellbar und lassen sich mit Worten nicht beschreiben. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die bisher geführte Auseinandersetzung mit diesem unrühmlichen Kapitel deutscher Geschichte durch Filme, Literatur und Dokumentationen die Emotionen und das Mitgefühl für die Opfer, die in solchen Massenvernichtungslagern zu Tode gekommen sind, nicht so intensiv herausfordern und wecken können, wie die von Gewalt, Blut und Tod geprägten Vernichtungslager, die heute als Gedenkstätten die Verbrechen der Nationalsozialisten unvergessen machen.

Weitere Besichtigungen und Führungen durch die politischen Schaltzentralen der Bundesrepublik Deutschland standen auf dem umfangreichen Programm und waren dem demokratischen Rechtstaat Bundesrepublik Deutschland gewidmet. Die Besuche des Bundesrates, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Plenarsaal des deutschen Bundestages ließen das Gefühl von „Demokratie zum Anfassen“ aufkommen. Abschließend wurde die Dürener Besuchergruppe im Paul-Löbe-Haus vom einladenden parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel MdB empfangen und begrüßt. Das angeregt geführte Informationsgespräch mit dem zuständigen und direkt gewählten Bundestagsabgeordneten war ein weiterer Beitrag dafür, dass die Bildungsreise nach Berlin nachhaltig in der Erinnerung aller Teilnehmer bleiben wird.