Foto: Photothek/Florian Gärtner
„Die historische Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria stellt eine Zeitenwende in der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik dar“, betont der Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel. „Die Zeitenwende war bereits von der vorherigen Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters mit vielen Gesprächen auch mit den betroffenen Museen in Deutschland umfangreich vorbereitet und eingeleitet worden“, erläutert der christdemokratische Bundestagsabgeordnete. Nun werde sie umgesetzt.Im Rahmen der Rückgabe der Benin-Bronzen begleitet Thomas Rachel (CDU) als Mitglied im Unterausschuss Auswärtige Kultur-und Bildungspolitik, Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth am Sonntag auf Ihrer Reise nach Nigeria. Die Objekte wurden am Dienstag in Abuja übergeben.
Im Jahre 1897 plünderte die britische Armee den Königspalast in Benin im heutigen Nigeria und raubte um die 3000 Kunstobjekte. Etwa 1000 jener Benin Bronzen sind heute in Deutschland. Die ersten kehren am Sonntag zurück nach Nigeria.
„Nachdem Frankreich letztes Jahr 26 Kunstwerke an die Republik Benin übergab, setzt nun auch Deutschland richtigerweise ein internationales Zeichen für die Restitution geraubten Kulturguts aus Afrika. Die Rückgabe der Benin-Bronzen steht symbolisch für eine Veränderung des Bewusstseins im Umgang mit Raubkunst aus dem Globalen Süden“, betont Thomas Rachel.
Am Montag besuchte die Delegation in Benin-City das Baugrundstück des von Deutschland geförderten Ausstellungspavillons und des geplanten Museums für die Benin-Bronzen.
Thomas Rachel: „Noch gibt es hier für die heimkehrenden Schätze keinen Ausstellungsort“, bedauert Christdemokrat Thomas Rachel. Eine gute und sichere Aufbewahrung der wertvollen Objekte müsse unbedingt gewährleistet werden, gerade auch in Hinblick auf die unsichere innenpolitische Lage in Nigeria.
„Die Benin-Bronzen erinnern uns dran, dass sich alle Länder ihrer Vergangenheit zusammen mit unseren afrikanischen Partnern stellen müssen.“
„Es muss eine neue kulturelle Partnerschaft zwischen beiden Ländern auf Augenhöhe eingeläutet werden. Der Besuch der Außenministerin in Nigeria ist ein erster Schritt in diese deutsch-nigerianische strategische Partnerschaft“, so Thomas Rachel. Wichtig sei eine enge Zusammenarbeit zwischen unseren Museen und gemeinsame archäologische Projekte.
Die komplexe Geschichte der Benin-Bronzen aus dem damaligen Königspalast, dessen Plünderung durch die britische Armee sowie der damalige furchtbare Sklavenhandel von den in Benin Herrschenden bleibt ein offenes Kapitel.
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