
Sehr geehrter Herr Professor Grabmaier,
sehr geehrter Herr Professor Vogt,
sehr geehrter Herr Kretschmann,
sehr geehrte Damen und Herren!
• Sie, die Zuhörer, hören schon den gesamten Nachmittag über die Forschungsfabrik und die Bedeutung für das IMS und seine Kunden. Das haben Sie mir voraus.
• Ich habe Ihnen voraus: Die Sicht der Bundesregierung; die Gründe, warum wir mit Blick auf Wertschöpfung und Technologiesouveränität in der Digitalisierung signifikant in die Mikroelektronik investieren. Diese Gründe möchte ich nun kurz darlegen.
I. Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland
• Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland ist ein besonderes Investitionsvorhaben:
o Sie ist Kern des BMBF-Investitionsprogramms für die Mikroelektronik-Forschung
o Das BMBF stellt im Investitionsprogramm insgesamt 400 Millionen Euro bereit
o Davon Forschungsfabrik: 350 Millionen Euro
o Davon Investitionen hier im IMS: 25,5 Millionen Euro in den nächsten 3 Jahren
o Im jährlichen Mittel etwa dreimal so viel wie die Ausbauinvestitionen der letzten Jahre
o Wir ermöglichen dem IMS mit der Forschungsfabrik signifikante neue Investitionen!
• Die Ziele des Investitionsprogramms des BMBF für die Mikroelektronik-Forschung sind:
o die Mikroelektronik als ein forschungsintensive Schlüsseltechnologie in Deutschland sichern – das meinen wir mit Technologiesouveränität
o hierfür: die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Mikroelektronik-Forschungseinrichtungen ausbauen – auch in den Hochschulen
o und damit: der deutschen Industrie Zugang zu den Technologien des nächsten Jahrzehnts verschaffen, die für die Digitalisierung mitentscheiden sind:
zunächst der Elektronikbranche selbst: also Herstellern von Chips, Sensoren und Komponenten sowie von Elektroniksystemen, vor allem aber ihren Anwenderbranchen: Automobilbau, Maschinenbau, Hersteller von Strom- und Spannungswandlern für die Elektromobilität und die Energiewende
o Unser Augenmerk liegt vor allem darauf, exzellente Forschung in Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Lande zu übersetzen. Dafür steht die Forschungsfabrik.
o Sie steht auch dafür, vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen Innovationsvorsprünge zu schaffen.
• Frau Bundesministerin Prof. Dr. Wanka hat am 6.4. in Berlin den Startschuss für den gesamten Verbund gegeben.
• Heute regionaler Auftakt hier in Duisburg.
II. Die neue Qualität der Forschungsfabrik
• Die Forschungsfabrik bringt eine neue Qualität in die Forschungslandschaft Deutschlands. Diese zeigt sich in drei Punkten.
• Erstens: Die Labor- und Geräteausstattung der beteiligten Institute kommt flächendeckend auf den neuesten Stand.
o Beteiligt außer dem IMS:
die 10 weiteren Institute des Fraunhofer Verbunds-Mikroelektronik
zwei Leibniz-Institute, die ebenfalls besonders wirtschaftsnah forschen.
o Erhält Spitzenstellung Deutschlands im forschungsintensiven Feld der Mikroelektronik
o Ergebnis außerdem: größere Strahlkraft in die Region.
o Es profitieren die benachbarten Hochschulen und Unternehmen in der Region und ganz Deutschland.
o Sie haben die Vorträge von namhaften großen Unternehmen gehört – einer gerade eben , einer früher am Nachmittag .
o Aber auch und gerade kleine Unternehmen und Mittelständler profitieren vom Angebot der Forschungsfabrik.
o Denn solche Unternehmen können Kapazitäten oft nicht im Maßstab der Forschungsfabrik aufbauen. Ihre Wettbewerbsposition wird so verbessert.
o Ebenso profitiert der wissenschaftliche Nachwuchs an Ihren Partner-Hochschulen von den neuen Möglichkeiten in der Region.
• Zweitens: Synergien werden gehoben
o Engere Kooperation und stärkere Arbeitsteilung unter den beteiligten Instituten
o Ergebnis: größere Attraktivität als Entwicklungspartner der Wirtschaft
o Komplexere Projekte möglich, Institute ergänzen sich mehr und schalten ihre Fähigkeiten zusammen.
• Drittens: ein kohärenteres Auftreten nach außen unter der Marke „Forschungsfabrik Mikroelektronik“
o Ergebnis: Position zu internationalen Wettbewerbern in der Forschung wird ausgebaut
o Gemeinsame Marke für die wirtschaftsnahe Mikroelektronik-Forschung mit großer internationaler Strahlkraft
• Die Forschungsfabrik ist also so etwas wie die „Star Alliance“ der Mikroelektronik:
o Die Stärke der regionalen Vernetzung bleibt.
o Aber neu: Man kann auch in großer Konfiguration auftreten und arbeiten. Dafür eine gemeinsame Anlaufstelle und eine einheitliche Organisation in institutsübergreifenden Technologieparks.
o Das geschlossene Auftreten erleichtert den Zugang für Neukunden und für Kunden, die komplexe Lösungen nachfragen.
o Für die Institute gilt (wie bei der Star Alliance): Man fliegt nicht zur selben Zeit auf derselben Strecke, sondern hat mit denselben Mitteln ein größeres Angebot.
• Ich freue mich, dass wir nachher ein Türschild enthüllen, das die Zugehörigkeit des IMS zur Forschungsfabrik fortan sichtbar macht.
III. Die Investitionen am IMS
• Ihre Spezialität am IMS: Kombinieren von Sensorik (Erfassung von Signalen) und Elektronik (Auswertung)
o Schwerpunkt der geplanten Beschaffungen: Neue und bessere Möglichkeiten zum Kombinieren
o Wirkung: Leistungsfähigere Sensoren zum Beispiel für das autonome Fahren – ein wichtiges Forschungsthema, das das BMBF derzeit vorantreibt
• Das IMS ist auch ein gutes Beispiel für die neuen Synergien in der Forschungsfabrik:
o Sie liefern in Zukunft CMOS -Scheiben an ein Institut in Dresden . Es muss diese nicht mehr selber herstellen, die entsprechenden Geräte können dort eingespart werden.
o Umgekehrt erhalten Sie Zugang zu speziellen Technologien eines anderen Instituts .
o Und das IMS übernimmt die Führerschaft für ein Thema, während andere dort zurücktreten.
• Diese Beispiele zeigen: die Forschungsfabrik ist mehr als die Summe seiner Teile. Der Ressourceneinsatz wird effizienter. Neue Technologien werden möglich.
• Ich bin gespannt darauf, was Sie in einigen Jahren an Ergebnissen präsentieren!
IV. Geplante Förderung von Investitionen an Hochschulen
• Die zweite Komponente des Investitionsprogramms soll sich an Hochschulen richten.
• Weitere 50 Millionen Euro sind ab 2018 vorgesehen
• Zielgruppe: Hochschulen mit wirtschaftsnahen Mikroelektronik-Labors, die die Schwerpunkte der Forschungsfabrik inhaltlich ergänzen
• Veröffentlichung der entsprechenden Bekanntmachung ist im Herbst angestrebt
• Voraussetzung für Förderbeginn: Haushalt 2018 ist verabschiedet – wegen der Wahl wird sich das nach 2018 verschieben.
• Angestrebter Förderbeginn also: erstes Halbjahr 2018.
• Ich werde mich natürlich für das Hochschulprogramm einsetzen!
V. Reprise der Ziele der Forschungsfabrik
• Ziel dieser Mikroelektronik-Investitionen:
o in der Digitalisierung wettbewerbsfähig bleiben
o weitgehende Technologiesouveränität erreichen und halten.
• Nur mit einer starken Mikroelektronik in Forschung und Industrie können wir bei der Digitalisierung nicht nur mitmachen, sondern sie auch mitgestalten.
• Dafür steht das BMBF.
VI. Übergabe der Schmuckurkunde
• Herr Professor Grabmaier, Herr Professor Vogt: Ich freue mich, Ihnen hier in Duisburg diese symbolische Förderurkunde zu überreichen.
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