Abschluss der Schulkinowoche in Düren

08.02.2017

Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie und euch sehr herzlich zur Abschlussveranstaltung des Sonderfilmprogramms „Meere und Ozeane“ der Schulkinowochen in NRW hier in Düren!

Unsere Meere und Ozeane sind ein faszinierender Lebensraum. Wir alle kennen und schätzen das Meer und die Küsten als beliebte Ferienziele.

• Ozeane bedecken zu rund 70 Prozent unseren Planeten.
• Jeder dritte Mensch auf der Erde nutzt die Meere als Nahrungsquelle.
• Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in küstennahen Regionen.
• Die meisten Waren erreichen uns über das Meer und am Meeresboden liegen große Rohstoffvorkommen.
• Die Ozeane nehmen einen großen Teil des vom Menschen produzierten Kohlendioxids auf.
Meere und Ozeane sind für unser Leben von immenser Bedeutung. Dieses große Thema wollen wir Euch, liebe Schülerinnen und Schüler nahe bringen. Meere und Ozeane heißt daher das aktuelle Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Damit ermöglichen wir Euch neue und tiefe Einblicke in die faszinierende Welt der Meere.

Den Großteil der Meere kennen wir noch gar nicht. Lange Zeit dachte man, das Meer sei unerschöpflich. Angesichts der schieren Größe der Ozeane erschien es unvorstellbar, dass der Mensch den „blauen Kontinent“ nennenswert negativ beeinflussen könnte.

Die Daten aus der Forschung sprechen heute eine andere Sprache: Das Meer, wie wir es kennen, ist massiv bedroht: Mehr als ein Drittel sensibler Lebensräume sind übernutzt oder zerstört. Meere und Ozeane sind „zu hoch, zu warm, zu sauer, überfischt und verdreckt “. Vielfach wird das Meer rücksichtslos ausgebeutet und verschmutzt.

Das zum großen Teil noch unentdeckte und größte Ökosystem unseres Planeten erweist sich als labil und teilweise bereits als irreversibel verändert.  Diese Erkenntnisse verdanken wir in erster Linie wissenschaftlicher Forschung.

Wir wissen, wir müssen jetzt eine Trendwende zu einem besseren Umgang mit den Meeren einleiten. Dafür brauchen wir zum einen Wissenschaft und Forschung. Aber auch jeder einzelne von uns, muss seine Verantwortung wahrnehmen, diesen Lebensraum zu schützen – vor Ausbeutung, vor schädlichen Umwelteinflüssen und manchmal auch vor unserem eigenen, ganz persönlichen, schädigenden Verhalten, zum Beispiel, wenn wir über das Thema Verschmutzung sprechen.

Ich bin fest davon überzeugt: Was man kennt, das schützt man und darum ist es dem Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem aktuellen Wissenschaftsjahr „Meere und Ozeane“ ein wichtiges Anliegen, Ihnen und Euch allen zu vermitteln, welchen Fragen und Herausforderungen wir uns stellen müssen, wenn es um die Entdeckung, die Nutzung und den Schutz unserer Meere und Ozeane geht und welchen wichtigen Beitrag die Meeres- und Ozeanforschung hierzu leistet.

Es ist immer wieder eine sehr eindrucksvolle Erfahrung, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit diesem spannenden Thema befassen, von ihrer täglichen Arbeit berichten. Daher möchte ich heute ganz besonders Frau Jana Dömel von der Universität Duisburg-Essen begrüßen. Frau Dömel ist Meeres- und Arktisforscherin.

Die Welt, die Sie erforschen, liebe Frau Dömel, ist eine uns fremde und doch berührende Welt. Lange Zeit haben sie nur die wenigen Menschen sehen und erfahren dürfen, die unmittelbar vor Ort waren. Das Medium Film hat dies verändert und uns einen Lebensraum in bewegten Bildern im wahrsten Sinne des Wortes näher gebracht, den wir sonst vielleicht nie gesehen hätten. Dies sagt alles über die wichtige Rolle, die Filme spielen können, um Menschen zu interessieren, zu sensibilisieren und aufzuklären, aber gleichzeitig auch Freude zu machen und Spannung und Faszination zu erzeugen: Das Sonderfilmprogramm „Meere und Ozeane“ der Schulkinowochen bringt uns eine fremde Welt ganz nah.

Ganz besonders freue ich mich daher darauf, mit Euch zusammen, liebe Schülerinnen und Schüler, heute den Film „Himmel und Eis“ anzuschauen. In dem Film wird uns einer der profiliertesten Naturforscher, Claude Lorius, nicht nur die die Antarktis als eine Landschaft von großer Schönheit präsentieren. Er wird auch zeigen, wie das antarktische Eis Hinweise zu dem von uns Menschen verursachten Klimawandel gibt.

Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren,
Ein Thema ist uns im aktuellen Wissenschaftsjahr ein besonderes Anliegen: die Plastikmüllbelastung in den Meeren und Ozeanen. Wir haben hierzu im vergangenen Jahr unsere Jugendaktion „Plastikpiraten“ durchgeführt – hier in Düren habe ich selber erlebt, wie Schülerinnen und Schüler die Plastikbelastung der Rur untersucht haben und Müll aus dem Fluss geholt haben, der früher oder später ins Meer geflossen wäre. Auch das sind Bilder, bei denen wir ganz genau hinschauen sollten. Und auch hier kommt das Medium Film ins Spiel, um uns unmittelbar zu berühren und uns dazu zu motivieren, unser eigenes Verhalten zu überdenken: Wir haben im Wissenschaftsjahr einen kurzen Kino-Spot produziert, der sich dem Thema Plastikmüll widmet und ich möchte Sie nun herzlich einladen, diesen Film gemeinsam mit mir anzuschauen.

Für den heutigen Tag wünsche ich Ihnen und euch allen faszinierende Einblicke in die Welt der Meere und Ozeane, einen spannenden Film und ein aufschlussreiches Gespräch mit vielen Eindrücken aus dem Arbeitsalltag von Frau Dömel.