Abgestimmte Bildungsangebote tragen dazu bei, geflüchtete Menschen zu integrieren

22.12.2016

Für Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung geflüchtet und in der StädteRegion Aachen angekommen sind, ist Bildung ein wichtiger Türöffner in unsere Gesellschaft.

Mit dem Projekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Kommunen dabei, die Vielzahl der kommunalen Bildungsakteure zu vernetzen sowie den Bildungsbedarf und das Angebot aufeinander abzustimmen. In diesem Rahmen unterstützt das BMBF auch die Städteregion Aachen. Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, übergab am 21. Dezember persönlich den Förderbescheid des BMBF über rund 411.000 Euro an Städteregionsrat Helmut Etschenberg.

„Die Integration von Migrantinnen und Migranten stellt gerade die Kreise und Kommunen vor große Herausforderungen. Notwendig ist insbesondere ein strategisch aufgestelltes, gemeinsames Handeln aller lokalen Bildungsakteure. Dazu leistet das Bundesbildungsministerium Unterstützung und finanziert den Einsatz von lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren. Sie sind genau das richtige Angebot zur rechten Zeit, um die Bildungsintegration vor Ort besser zu organisieren.“, betonte Bildungsstaatssekretär Thomas Rachel.

„Viele Institutionen sowie private und öffentliche Initiativen eröffnen den rund 6.500 neu in die StädteRegion zugewanderten Menschen Bildungsangebote“, lobt Städteregionsrat Helmut Etschenberg. „Nachdem die Kommunen die Unterbringung und Erstversorgung organisiert haben, gilt es nun, diesen Menschen passende Bildungsangebote zu machen, sie beim Einstieg in Kita, Schule oder in einen Beruf sowie durch Orientierungs- und Beratungsangebote zu unterstützen.“

Drei städteregionale Bildungskoordinatoren übernehmen künftig diese Aufgabe: Ricarda Albrecht, Nadine Ogiolda und Jan Röder sollen die lokalen Kräfte bündeln und die kommunalen Bildungsverantwortlichen zusammenbringen, die sich um Angebote für geflüchtete Menschen kümmern. Integration durch Bildung ist eine Querschnittsaufgabe, an der viele Akteure arbeiten: Es geht um Sprachförderung und Integrationskurse, Kindergarten- und Schulplätze, Aus- und Weiterbildung, Anerkennung von Abschlüssen und den Übergang in den Beruf. „Verbindliche Absprachen und eine gute Koordination sind hier unverzichtbar“, erläutert Bildungsbüro-Leiter Dr. Sascha Derichs. „Der erste Schritt ist, einen Überblick über alle Bildungsangebote für Neuzugewanderte zu erstellen und festzustellen, wo noch Bedarf besteht.“ Auf dieser Basis sollen vorhandene Maßnahmen in der StädteRegion Aachen aufeinander abgestimmt und neue Angebote passgenau da ins Leben gerufen werden, wo sie derzeit fehlen. Auch die gezielte Einbindung zivilgesellschaftlicher Initiativen wie Stiftungen und der vielen ehrenamtlich engagierten Vereine und Verbände ist geplant.

„Das ist eine wichtige Aufgabe, bei der wir die städteregionsangehörigen Kommunen unterstützen wollen. Denn je besser die Bildungsangebote aufeinander abgestimmt sind, desto mehr Menschen können er-reicht werden. Dies ist enorm wichtig, wenn wir bei der Integration durch Bildung erfolgreich sein wollen“, so Etschenberg.

Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte- Projektdaten für die StädteRegion Aachen

▶ Um Kreise und kreisfreie Städte bei der Integration von Flüchtlingen zu unterstützen, finanziert das Bundesbildungsministerium in über 320 Städten und Landkreisen Koordinatoren und Koordinatorinnen. Grundlage ist die im Januar veröffentlichte Förderrichtlinie „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“.

▶ Projektlaufzeit: Dezember 2016 bis November 2018 (24 Monate)

▶ Gefördert werden drei Personalstellen zu 100 Prozent.

▶ Drei Bildungskoordinatoren sind bei der StädteRegion Aachen angestellt und arbeiten im Bildungsbüro. Eine Mitarbeiterin ist zum Fachbereich 45 Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen abgeordnet.

▶ Alle zehn städteregionsangehörigen Kommunen werden von den Bildungskoordinatoren profitieren. Diese haben die Aufgabe, die Bildungsangebote entlang der Bildungskette (von der frühen Bil-dung bis zur Erwachsenenbildung) in den Kommunen vor Ort zu erfassen und so aufeinander abzustimmen, dass mehr Menschen zielgerichtet daran teilhaben können.