Automatisiertes Fahren in der Stadt - Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel gibt Startschuss für urbanes Testfeld in Aldenhoven

13.09.2016

Forschung und Entwicklung automatisierter und vernetzter Fahrfunktionen schreiten mit großen Schritten voran. Innenstädte stellen dabei die größte Herausforderung dar. Ein Projektkonsortium rund um die RWTH Aachen University errichtet dank Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun ein bundesweit einzigartiges Testfeld in Aldenhoven. Heute gab der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Thomas Rachel MdB, den Startschuss für das Projektkonsortium. Das BMBF unterstützt des Projekt mit rund 3,3 Mio. Euro.

„Die Gestaltung nachhaltiger Mobilität ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Automatisiertes Fahren wird zu einem der zukunftsträchtigsten Innovationsfelder. Das Aldenhoven Testing Center bietet mit seinen Streckenelementen hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung und wirklichkeitsnahe Untersuchung von innovativen Fahrzeugsystemen, die unsere zukünftige Mobilität bestimmen.“ betonte Forschungsstaatssekretär Rachel. Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren, und Aldenhovens Bürgermeister Ralf Claßen hoben die große Chance eines Strukturwandels für die Region im Kreis Düren hervor.

Die zukünftige Mobilität und vor allem das automatisierte Fahren müssen verkehrssicher, effizient und nachhaltig sein. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Verfügbarkeit von moderner Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur und Absicherungsprozessen.

Die RWTH Aachen University verfügt mit ihren Forschungsinstituten bereits über sehr gute und umfassende Kompetenzen und Ausstattung. Hierzu gehören neben exzellenten Forschern zahlreiche Prüfstände und leistungsfähige Simulationsumgebungen.

Um die Exzellenz der RWTH Aachen weiter auszubauen und zugleich den Transfer neusten Forschungswissen in die Automobil- und Zuliefererindustrie sicherzustellen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein urbanes Testfeld am Testzentrum Aldenhoven.

Dieses Testfeld entsteht im Rahmen des Vorhabens „CERMcity“, an dem neben der RWTH Aachen das Deutsche Zentrum für Künstliche Intelligenz, die FH Aachen, der TÜV Rheinland sowie die Firmen BASELABS und Silicon Radar beteiligt sind. Auf Seiten der RWTH Aachen University wird das Projekt durch das Institut für Kraftfahrzeuge, das Institut für Regelungstechnik sowie das Institut für Hochfrequenztechnik bearbeitet. Gemeinsam werden sie in den kommenden drei Jahren die Möglichkeit für die Validierung, also die Erprobung und Absicherung von automatisierten und vernetzten Fahrfunktionen schaffen - mit besonderem Fokus auf urbane Anwendungen.

Neben den direkt am Projekt beteiligten Institutionen wird ein Beirat, an dem zahlreiche Unternehmen aus den Branchen Automobil und IT beteiligt sind, das Projekt begleiten. Interessierte Unternehmen sind eingeladen, sich ebenfalls zu engagieren und somit die Anforderungen an die Validierungsumgebung mit zu definieren.

Das urbane Streckenelement wird aus typischen Elementen bestehen, die städtische Verkehrsbereiche ausmachen. Hierzu zählen Kreuzungen, Ampeln, Kreisverkehre, Bushaltestellen, Parkbuchten oder Bahnübergänge. Gerade für die Vernetzung von Verkehrsteilnehmern ist es wichtig, auch aus funktechnischer Sicht realistische Bedingungen zu schaffen.

Neben dem urbanen Streckenelement, das sich baulich in das Aldenhoven Testing Center eingliedern wird, werden im Projektrahmen auch Fahrzeugprototypen so ertüchtigt, dass sie als Validierungsplattform dienen und prototypische Entwicklungen einzelner Systeme und Komponenten aufnehmen können. Abgerundet wird das Angebot durch einen klar definierten Validierungsprozess, den die Prototypen durchlaufen müssen, um ihren Reifegrad zu ermitteln.

Aus Sicht der RWTH Aachen University ist das Vorhaben eine hervorragende Ergänzung der Infrastruktur und Kompetenzen und reiht sich in die Aktivitäten des „Centers for European Research on Mobility (CERM)“ ein, unter dessen Schirm zahlreiche Aktivitäten und Projekte gebündelt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Forschungsprojekte CiTi und I2EASE, die ebenfalls die Forschungsinfrastruktur in Aachen und Aldenhoven nutzen, aber auch der hochdynamische Fahrsimulator des Instituts für Kraftfahrzeuge, der am 5. Oktober offiziell in Betrieb genommen wird.

Das Projekt CERMcity startet am 1. Oktober 2016 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 3,3 Mio. Euro gefördert. Unternehmen und Institutionen, die sich im Beirat engagieren möchten, können sich an den Projektkoordinator beim Institut für Kraftfahrzeuge wenden.

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