Politik, Denkmäler, Bauwerke und wir mittendrin!

19.06.2009

Berlin Mai 2009 – erarbeitet, erlebt und wieder vergessen?


Von Frederike Völzer & Anja Septinus

Wenn Schüler unterwegs sind ist eine Frage immer ganz vorne mit dabei: Wann sind wir endlich da? oder anders formuliert: Wie lange dauert es noch?

Entweder lag es an der noch anhaltenden Müdigkeit, denn schon morgens um fünf startete unsere Reise nach Berlin, oder die Schüler waren so "hungrig" auf den doch hoffentlich spannenden Mix aus unterschiedlichen Programmpunkten, dass sie schlichtweg die Frage ver(g)aßen.

Da uns von Anfang an klar war, dass wir nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen bekommen würden, begann unsere Sightseeing Tour bereits auf der Anreise – erster Stopp mit einem Spaziergang durch die Gedenk- und Dokumentationsstätte "Kontrollpunkt Helmstedt" / "Grenzübergangsstelle Marienborn". Wir erkundeten ehemalige Passkontrollen, PKW-Einreise, sowie Kontrollbox-Ausreise-Einrichtungen. Herrschender Sonnenschein machte die Stimmung fröhlicher und bunter.

Die Sonne bliebt, das Ziel rückte näher und wir erreichten schließlich unser Ziel: Berlin-Charlottenburg!

Eben noch am Burgau, waren wir nun in Berlin und das sogar mittendrin – am Checkpoint Charlie. Entlang des ehemaligen Grenzstreifens spazierten wir vorbei am Potsdamer Platz Richtung "West-Berliner" Innenstadt – KaDeWe, Ku'Damm und Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

Tag zwei in Berlin und erneuter Sonnenschein ließen das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" heller erscheinen, wärmer wirken – vor allem der "Raum der Namen" lässt Raum zum bedenken, Raum zum achtgeben, Raum zum hinhören.

Danach stand ein Highlight unserer Klassenfahrt an: Besichtigung des Reichstages und Teilnahme an einer Parlamentssitzung von der Besuchertribüne aus – die 10c in den heiligen Hallen der Politik angekommen!

Der Besuch des Reichstages begann mit einer Sicherheitskontrolle im Eingang. Dann ging es eine Etage höher ins Foyer der Zuschauertribüne. Dort wurden wir darüber Informiert wie wir uns als Zuschauer der Sitzung zu verhalten haben, da diese „live“ im Fernsehen übertragen wurde.

Dazu gehörte, dass man nicht Klatschen, Winken, Kaugummi kauen oder gar etwas rein rufen durfte.

Thema der Sitzung sollte die Aufnahme des Datenschutzrechtes ins Grundbuch sein. Doch nicht nur das Thema war für uns interessant sonder auch die allgemein eher lockere Atmosphäre der Politiker. Zu beobachten war, dass sich während den Reden untereinander unterhalten wurde, ein ständiges Kommen und Gehen "normal war" und hin und wieder zum Telefon gegriffen wurde. Das alles passierte natürlich vom eigenen Platz aus, der mit einem Telefon und einem äußerst "ausgeklügeltem" Stuhl bestückt war. Dieser befand sich fest in einer Schiene im Boden, so dass man sich dennoch drehen, sowie auch vor- und zurück bewegen konnte – bei einigen Staatsmännern und –frauen sehr beliebte Beschäftigung.

Außerdem bekamen sie auf Wunsch Wasser auf einem Tablett von einem Mann im vornehmen Frack an den Platz gebracht.

Nach einer Stunde debattieren, wurden wir vom Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Thomas Rachel abgeholt und zunächst herzlich begrüßt und empfangen. Bevor wir mit ihm das „Abendteuer“ Dachterrasse bestritten, erklärte er uns noch einmal den genauen Ablauf einer Parlamentssitzung. Dann ging es hoch auf die Terrasse des Reichstags, wo wir die Ehre hatten, gemeinsam mit Ihm ein Foto mit der gigantischen Glaskuppel im Hintergrund zu machen. Anschließend ging er für uns das Risiko ein, zu spät zu einer Abstimmung zu kommen und nahm sich dennoch die Zeit und zeigte und erklärte uns, 360° Berlin von der Dachterrasse des Reichstags. Dabei haben wir festgestellt, dass sogar an bekannten Gebäuden in Berlin ein Stück Düren zu finden ist.

Düren meets Berlin und was im Anschluss an unser Meeting mit Herrn Rachel Berlin noch für uns übrig hatte, jetzt im Schnelldurchlauf:

Durchs Brandenburger Tor ging's vorbei an Linden, deutschen, französischen und berliner Dom mit Stopps an Humboldt Universität, Neuer Wache, Neptunbrunnen und Rathaus hin zum Alexander Platz.

Mit einem Besuch der sagenhaften Hack'schen Höfe und dem Karneval der Kulturen endete Tag zwei in der Metropole Berlin!

Eben noch in Berlin angekommen, hieß es nun wieder Abschied nehmen – mit einer Stippvisite am Schloss Charlottenburg und einem Blick auf das Olympia-Stadion ging es Richtung Burgau.

Berlin 2009 – gewonnen, genossen und unvergesslich!