Erhalt von Babyklappen ist weiterhin sinnvoll

27.11.2009

Meine Erklärung anlässlich der Veröffentlichung der ersten Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zur anonymen Kindesabgabe:


„Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) hält den Fortbestand von so genannten Babyklappen für sinnvoll und hilfreich. Babyklappen sind ein überaus wertvolles Hilfsangebot für Frauen in äußerster Not, die ihrer Aufgabe als Mutter zur Zeit der Geburt ihres Kindes nicht gerecht werden können, und dienen einem Kind durch fürsorgliche Inobhutnahme. Die vom Ethikrat geforderte Abschaffung der Babyklappen halten wir nicht für den richtigen Weg.

Der Ethikrat betont in seiner ersten Stellungnahme insbesondere das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner elterlichen Herkunft. Dies ist von grundlegender Bedeutung für jedes Kind. Gleichwohl darf das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung nicht zum Hindernis für den Schutz neugeborenen Lebens werden.

Im Übrigen bieten Babyklappen sehr wohl die Möglichkeit, dass die Mütter auch noch zu einem späteren Zeitpunkt Kontakt zu ihrem Kind aufnehmen und ihre Identität offenbaren können. Dies wird gerade bei kirchlicher Trägerschaft durch das Angebot seelsorgerlicher und psychosozialer  Betreuung ergänzt. Dieses umfassendere Angebot von Babyklappen müsste in der Öffentlichkeit noch deutlicher dargestellt werden. Das Wissen um Babyklappen und weitergehende Hilfsangebote sollte in den Schulen und im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe verstärkt vermittelt werden.

Ausdrücklich unterstützen wir die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Dr. Margot Käßmann, in ihrem Einsatz für Babyklappen und die Einrichtungen, die diese lebensrettende Schutz- und Hilfsmaßnahme für Frauen in Not anbieten.

Der Vorschlag des Ethikrates für ein Gesetz zur vertraulichen Kindesabgabe „mit vorübergehend anonymer Meldung“ wird darüber hinaus gewissenhaft zu prüfen sein. Wir sehen darin jedoch eher eine Ergänzung als eine Alternative zum bisherigen Angebot von Babyklappen.“