Boykottaufruf zur Papstrede ist eine Schande

27.06.2011

Meine Erklärung anlässlich der heftigen Kritik aus den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion bezüglich der geplanten Rede von Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag:


„Der jüngste Aufruf des ehemaligen Kanzleramtsministers und SPD-Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz, die Papstrede im Deutschen Bundestag zu boykottieren, belegt, in welch erschreckendem Maße kirchen- und christentumsfeindliche Tendenzen in der SPD an Raum gewinnen. Es ist eine Schande, wenn in den Reihen der SPD eine solche Debatte überhaupt möglich ist, und das Oberhaupt der Katholiken in der Welt dermaßen unflätig und unsachlich angegriffen werden kann.

Die Unterstellung des ehemaligen SPD-Kanzleramtsministers und Bundestags-abgeordneten Rolf Schwanitz, der Papst halte die „Mehrheit der Deutschen für verdammungswürdig“ und ihn der Mitschuld an „Unterdrückung, Ausbeutung und Stigmatisierung von Millionen Menschen“ zu bezichtigen, ist zutiefst ehrenrührig und niederträchtig. Auch mit der gebotenen Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen in einer offenen und freien, demokratischen Gesellschaft hat eine solche Haltung ebenfalls nicht das Geringste zu tun.

Als evangelische Christinnen und Christen in den beiden Unionsparteien freuen wir uns zusammen mit unseren katholischen Geschwistern auf den kommenden Deutschlandbesuch des Papstes und hoffen, dass von diesem starke Impulse für die Ökumene sowie ein sichtbares Zeichen für die segensvolle Gegenwart der Kirchen in unserem Land ausgehen mögen.“